„Gott spricht: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken;
der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.“

                                                                   1. Mose 9, 13 (L)

Liebe Geschwister,
was ist das doch für ein gutes Bibelwort zu Beginn eines neuen Jahres. Warum?
Weil dieser Regenbogen ein sichtbares Zeichen für Gottes Bund ist. Gottes Bund mit seinen Menschen nach der Urkatastrophe der Menschheit – Sündenfall und Sintflut. Gott stellt sich neu zu seinen Menschen. Eigentlich steht hier ja gar nicht Regenbogen, sondern einfach nur Bogen. Wir deuten es freilich ganz richtig, aber in aller Regel wird das Wort im Hebräischen für den Kriegsbogen verwendet (es gibt gar kein Extrawort für Regenbogen). Die tieferliegende Botschaft heißt also: Gott hat seinen Kriegsbogen aus der Hand gelegt und in die Wolken gestellt. Gott übt Gewaltverzicht, und die Ordnung dieses (ersten!) Bundes regelt das nun veränderte Zusammenleben der Menschen untereinander und mit der Schöpfung um ihn herum. Auch hier geht es um Gewaltverzicht und Gewaltregeln (bis hin zum Töten zur Nahrungsgewinnung – erst jetzt geht der Mensch zur fleischlichen Nahrung über).

Die Botschaft heißt also: Gott stellt sich zu seinen Menschen, obwohl sie die ursprüngliche Schöpfungsordnung zerstört haben. Gott hegt keine Gewaltgedanken gegen den Menschen, vielmehr Gedanken des Friedens. Gott schafft Voraussetzungen, dass Menschen mit ihm und miteinander in Frieden leben können.
Das Zeichen des Regenbogens hat noch eine zweite Botschaft. Damit er in den Wolken erscheint, müssen ja zwei Dinge zusammen kommen, die scheinbare Gegensätze sind: Regen und Sonne. Vielleicht erleben auch wir Segen Gottes am ehesten an solchen „Nahtstellen“, wo Unheil und Heil sich berühren. Wenn nach langem Regen die Sonne durch die Wolken lugt, freut sie uns viel mehr, als wenn wir immer nur Sonnenschein haben. Im vergangenen Jahr lag der Segen ja eher im langersehnten Regen Anfang Dezember nach der langen Dürre. Der Regenbogen ist somit für mich auch ein Zeichen für das Wechselhafte unseres Lebens. Für die Momente oder Zeiten, wo nicht alles glatt geht. Wo Umbrüche anstehen, Krankheit oder andere Lebenssituationen unseren gewohnten Alltag stören. Genau für diese Momente und Zeiten wünsche ich Euch Gottes Regenbogen, Gottes Zeichen seines Friedens mit Euch und seiner Fürsorge für Euch!
Schließlich fasziniert mich, dass Gott seinen Bund sichtbar macht – zum Wort kommt das Zeichen. Unsere Glaubens- und Gemeindetradition ist manchmal sehr wortlastig. Ich wünsche mir und Euch für dieses Jahr neben allen guten und hilfreichen Worten immer wieder konkrete Zeichen der Liebe Gottes in Eurem (stürmischen) Alltag. Und ich wünsche uns als Gemeinde, dass sie ein Raum ist, wo Gott konkrete Zeichen seiner Liebe setzen kann, die wir miteinander erleben, teilen und genießen.
In diesem Sinne ein gesegnetes neues Jahr 2019!

In geschwisterlicher Verbundenheit

Euer Michael Schubach, Pastor unserer Gemeinde

Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

Wir sind Mitglied im Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.


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