„Ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen
gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“

                                                                   Römer 8, 18 (L)

Auf den ersten Blick wirkt dieser Vers wie eine Vertröstung auf das Jenseits: Ist doch egal, wie schwer dieses Leben ist, das Entscheidende kommt ja erst noch. Ist doch egal, ob es in dieser Welt Gerechtigkeit gibt, oder nicht. In der ewigen Herrlichkeit werden die Benachteiligten zu ihrem Recht kommen.
Der Gesamtzusammenhang aber lässt diesen Vers in einem anderen Licht erscheinen, denn im zentralen 8. Kapitel seines Briefes an die Gemeinde in Rom geht es Paulus um die unüberwindliche Liebe und Treue Gottes. Paulus will auf eine Kernaussage hinaus: Nichts, aber auch gar nicht, kann uns trennen von der Liebe Gottes (V.38+39). Und aus diesem Blickwinkel heraus gibt Paulus dem derzeitigen Leiden der Menschen eine andere Bedeutung.
Die ganze Schöpfung seufzt unter ihrer Vergänglichkeit. Aber sie fügt sich nicht in ihr Leiden. Sie erwartet stattdessen sehnsüchtig die Befreiung von Leid und Tod. Und Gott hat den Menschen seinen Geist gegeben, damit sie schon jetzt erkennen können, dass die Vollendung der Welt bereits angebrochen ist, so wie sich bei einer Geburt das neue Leben mit dem Einsetzen der Wehen ankündigt (V.19-23).
Für Paulus steht die Menschheit deshalb in einer Leidensgemeinschaft mit allen anderen Geschöpfen, weil die an Gott Glaubenden stellvertretend für die gesamte Schöpfung die Hoffnung nicht aufgeben sollen, dass sich am Ende die Liebe Gottes durchsetzt und die gesamte Kreatur von Tod und Leiden befreit wird. Und wenn bis dahin Geduld im Leiden notwendig ist, dann um dieser Hoffnung für die Welt willen (V.24-25). Die Kraft für diese Hoffnung aber gewinnt Paulus aus der Gewissheit, dass das Seufzen der Schöpfung bei Gott nicht belanglos ist, sondern Gehör findet, weil der Heilige Geist die Bitten der Verzagten vor Gott so zur Sprache bringt, dass sie erhört werden müssen (V.26-27).
Am Ende werden weder das Leiden noch der Tod das letzte Wort haben, sondern die Herrlichkeit der Liebe Gottes. Gottes Herrlichkeit als Ziel der gesamten Schöpfung wird nichts und niemand aufhalten können, weil Gott in seiner Treue am Ende alle Vergänglichkeit und alles Leiden überwinden wird (V.29-39).

Prof. Dr. Ralf Dziewas, Theologische Hochschule Elstal

Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

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